Operation bei Kindern mit Paukenerguss- HNO Praxis Berlin Prenzlauer Berg
Wir wissen, dass viele Eltern erst einmal „zusammenzucken“, wenn Sie Operation bei ihrem Kind hören. Verständlich, verbindet doch niemand etwas Positives mit einer Operation. Doch wir können Sie beruhigen, denn eine Operation bei Kindern mit Paukenerguss ist nicht so schlimm, wie es sich vielleicht anhören mag und kann die Lebensqualität Ihres Kindes und der ganzen Familie wesentlich verbessern.
Unsere HNO Praxis in Berlin Prenzlauer Berg informiert Sie nachfolgend über die Operation bei Kindern mit Paukenerguss, wie ein Paukenerguss entsteht, den Ablauf einer OP und warum es sinnvoll ist Paukenröhrchen zu setzen.
Wie entsteht ein Paukenerguss?
Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sind häufig erkältet. Das ist zum einen notwendig, um das Immunsystem fit zu machen und zum anderen unvermeidlich, wenn Kinder den Kindergarten und die Schule besuchen, da ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Bis zu 4 Erkältungen im Jahr sind normal, die sich meist so etwa 7 Tage halten. In der Regel verschwinden die Erkältungen von alleine und haben keine Folgen für die Kleinen. Manchmal, bei Kindern bis zum 8. Lebensjahr, sogar recht häufig, bildet sich ein Paukenerguss.
Das Mittelohr und der Nasen-Rachen sind über die Eustachische Röhre, auch Tube genannt, miteinander verbunden. Nun kann sich die Verbindung verschließen, zum Beispiel durch Viren oder Bakterien, entzündlich-allergisch bedingte Infekte der oberen Luftwege oder vergrößere Gaumenmandeln. Das Sekret sammelt sich im Mittelohr und behindert die Schalleinwirkung auf das Trommelfell. Das Trommelfell kann nicht mehr ausreichend schwingen, so dass Geräusche nur verlangsamt oder gar nicht mehr weitergegeben werden.
Wie macht sich ein Paukenerguss bemerkbar?
Gerade Eltern kleiner Kinder, welche sich noch nicht verbal derart äußern können, dass sie auf Beschwerden aufmerksam machen oder diese schildern können, sind verunsichert, wenn ihr Kind plötzlich verzögert oder gar nicht mehr reagiert, wenn es angesprochen wird. Auch Geräusche der Umwelt werden verspätet oder gar nicht wahrgenommen. Manche Kinder fangen auch plötzlich an, sehr viel lauter zu sprechen, da sie die eigene Stimme nicht mehr oder nur noch schlecht hören. Wird der Paukenerguss zu spät oder gar nicht behandelt, kann sich daraus eine sprachliche Entwicklungsstörung entwickeln. Bei Schulkindern können auch die Schulleistungen abfallen, da das Kind den Lehrer nicht mehr richtig hört. Betroffene selbst spüren, neben dem reduzierten Hörvermögen, meist ein Druckgefühl im Ohr. Kleinkinder können dies nicht äußern, deswegen sollten Eltern die bereits genannten Signale ernst nehmen. Da ein Paukenerguss meist durch eine Mittelohrentzündung oder häufige Erkältungen ausgelöst wird, sollten Eltern umgehend einen HNO Arzt aufsuchen, wenn sie den Verdacht haben, ihr Kind höre plötzlich schlecht.
Die Operation- die Paukenröhrchen werden eingesetzt
Paukenröhrchen werden meist ambulant eingesetzt und Sie können mit Ihrem Kind nach der Operation wieder nach Hause gehen. Bei Kindern wird in der Regel nur die Masken-Beatmung eingesetzt und man kann auf eine Intubation verzichten. Der Eingriff selbst dauert etwa 20 Minuten und die meisten Kinder sind ein paar Stunden nach der Operation wieder fit. Nach der Narkose setzt der HNO Arzt mit einem Skalpell oder mit einem Laser einen kleinen Schnitt in das Trommelfell und kann den Paukenerguss absaugen. Ist ein Paukenerguss sehr flüssig/ „serös“, muss kein Paukenröhrchen eingesetzt werden. Ist der Paukenerguss dickflüssig-zäh/“mucös“, dann werden Paukenröhrchen mit einer sehr kleinen Zange in das Loch im Trommelfell eingesetzt. Die Paukenröhrchen haben einen Durchmesser von 1,2 bis 1,5mm und belüften das hinter dem Trommelfell liegende Mittelohr. In der Regel bestehen Paukenröhrchen aus Silikon, Polyethylen, Teflon oder Gold.
Sind vergrößerte Rachenmandeln (Polypen) Ursache für den Paukenerguss, können diese während der Operation entfernt werden.
Risiken der Operation bei Kindern mit Paukenerguss und Verhalten nach der OP
Die Operation bei Kindern mit Paukenerguss ist – abgesehen von den üblichen Risiken einer Narkose – risikoarm. Über die Risiken und den genauen Ablauf klären wir Sie in einem persönlichen Patientengespräch auf. Bei mehr als 80% aller Eingriffe ist das Ohr abgeheilt, wenn die Paukenröhrchen hinausfallen oder vom Arzt entfernt werden. Die Paukenröhrchen können bis zu einem Jahr im Ohr verbleiben, fallen aber in den allermeisten Fällen von selbst hinaus. Andernfalls werden Sie vom HNO Arzt entfernt. Kinder, denen Paukenröhrchen gesetzt wurden, sollten sich schützen, wenn sie ins Wasser gehen. Der Gehörgang sollte geschützt werden, zum Beispiel mit einem Wasserschutz aus dem Sportgeschäft oder einer Otoplastik, die ein Hörgeräteakustiker anfertigen kann. In der Regel erfolgt eine Kontrolluntersuchung nach der Operation, sofern anschließend keine Komplikationen auftreten.
Wann ist eine Operation bei Kindern mit Paukenerguss nicht erforderlich?
Wenn der Paukenerguss mit antientzündlichen und abschwellenden Medikamenten verschwindet oder nicht länger als 3 Monate andauert, ist eine Operation bei Kindern mit Paukenerguss nicht erforderlich. Erst wenn sich der Paukenerguss nach 3 Monaten nicht gebessert hat, raten wir als HNO Ärzte zum Setzen von Paukenröhrchen. Vereinbaren Sie einen Termin in unserer HNO Praxis in Berlin Prenzlauer Berg und lassen Sie Ihr Kind bei Verdacht auf einen Paukenerguss untersuchen. Warten Sie nicht zu lange, denn andauernde Schwerhörigkeit kann das Sprachvermögen Ihres Kindes beeinträchtigen.